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EI – DER EISENBAHNINGENIEUR | Ausgabe 07/2015

Betriebliche Validierung von Entwurfsplanungen – Teil 1

Juli 2015 | Ralf Mattern

Ist das vorgesehene Betriebsprogramm mit der geplanten Infrastruktur durchführbar? Betriebliche Validierung von Entwurfsplanungen – Teil 1. Bei der Inbetriebnahme Elektronischer Stellwerke (ESTW) sind die Nutzer oft damit konfrontiert, dass die örtlichen Aufgaben oder das Betriebsprogramm nicht so abgewickelt werden kann, wie es für die betrieblichen Regeln und die Leichtigkeit der Betriebsführung erforderlich ist. Das überrascht, weil das Stellwerk nach dem Regelwerk der Leit- und Sicherungstechnik korrekt geplant wurde und der Geschäftsbereich des Betreibers sowohl die betriebliche Aufgabenstellung geliefert als auch eine Stellungnahme zur Entwurfsplanung abgegeben hat. Der Artikel zeigt die Gründe auf und beschreibt eine Methode zur betrieblichen Validierung der Entwurfsplanungen von ESTW. Dabei kommt die dem Nutzer durch die Ausbildung der Fahrdienstleiter bereits vertraute Betriebs- und Stellwerkssimulation (BEST) zum Einsatz. Die Ergebnisse fließen in den weiteren Planungsprozess so ein, dass nachträgliche Änderungen vermieden werden können, betriebliche Ersatzmaßnahmen nicht notwendig sind und das Betriebsprogramm flüssig abgewickelt werden kann. Außerdem entstehen auf diese Weise auch die Vorgaben zur Aufteilung der Bedienoberflächen, die sich sonst eher an technischen oder planerischen Gesichtspunkten orientieren, statt an den betrieblichen Erfordernissen und der Bedienergonomie. Im ersten Teil des Beitrags werden vor allem die Notwendigkeit und die Vorgehensweise der Funktionalen und Betrieblichen Prüfung zur Validierung von Entwurfsplanungen erörtert.