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SIGNAL+DRAHT | Ausgabe 06/2008

Stellwerksfernsteuerung mittels Verfahrenssicherung am Fdl-Arbeitsplatz

Juni 2008 | Walter Heydt

Im Rahmen dieser Veröffentlichung wird eine verfahrensgesicherte Stellwerksfernsteuerung vorgestellt. Dabei wird durch ein spezielles Bedienverfahren sichergestellt, dass Bedienkommandos fehlerfrei übertragen werden und auch die Meldebildanzeige am Fahrdienstleiter-Arbeitsplatz ein fehlerfreies Abbild des tatsächlich vorliegenden Zustands der Gleisinfrastruktur zeigt. Zum Test dieses Bedienverfahrens wurde ein Prototyp der Stellwerksfernsteuerung entwickelt, der in wesentlichen Komponenten mit der Hardware des Regionalstellwerks Alister von Funkwerk IT übereinstimmt. Mithilfe der zusätzlich angekoppelten Betriebssimulation können typische Betriebssituationen und die dazugehörigen Hilfshandlungen unter realen zeitlichen Bedingungen simuliert werden. Ferner wird die Häufigkeit, mit der Hilfshandlungen auf einer typischen Regionalstrecke zu erwarten sind, ermittelt. Das Ergebnis zeigt, dass Kapazitätseinschränkungen aufgrund der Verfahrenssicherung nicht zu erwarten sind. Es wird anschließend der NASA-TLX als Methode zur Erfassung der mentalen Beanspruchung von Fahrdienstleitern vorgestellt. Ein Vergleich der Verfahrenssicherung mit der herkömmlichen ESTW-Bedienung könnte wichtige Erkenntnisse bezüglich wesentlicher Einflussfaktoren auf die Fahrdienstleiter-Beanspruchung liefern. Der entwickelte Prototyp kann hierbei als Referenzsystem für verfahrensgesicherte Bedienung herangezogen werden, da er bereits alle für eine Regionalstrecke typischen und wesentlichen Bedienhandlungen realitätsnah zur Verfügung stellt.