EI – DER EISENBAHNINGENIEUR | Ausgabe 10/2006
Akkumulatorentriebwagen in Gotha
Die Deutschen Länderbahnverwaltungen beschäftigten sich schon Ende des 19. Jahrhunderts intensiv mit dem Einsatz der Elektroenergie zur Zugförderung. Namhafte Unternehmen der Elektro-, Lokomotiv- und Waggonbauindustrie nahmen sich dieser zukunftsorientierten Aufgabe an. Auf Wunsch des Gothaer Bürgermeisters Hühnersdorf vermittelte 1890 der Frankfurter Oberbürgermeister mit der Firma Lahmeyer & Cie. Mittels dieser Hilfe hielt auch bald die Elektroenergie Einzug in Gotha. Der stets technischen Neuerungen gegenüber sehr aufgeschlossene Herzog Ernst II. genehmigte bereits 1892 die Errichtung einer elektrisch betriebenen Straßenbahn in Gotha einschließlich des Baus des dazu erforderlichen Elektrizitätswerkes. 1894 nahm die Straßenbahn ihren Betrieb auf, Gotha war zu diesem Zeitpunkt unter den ersten fünf Städten in Deutschland, die eine Straßenbahn betrieben.