SIGNAL+DRAHT | Ausgabe 06/2017
ETCS für Herausforderungen und Chancen angesichts wachsender Städte
Weltweit nimmt in mittelgroßen und großen Städte die Einwohnerzahl stetig zu. Mehr und mehr Menschen leben in Städten, ziehen in Städte oder sind beruflich von der Nähe zur Stadt abhängig. Hieraus resultieren die zunehmende Notwendigkeit effizienter Transportsysteme innerhalb der Zentren sowie ein erhöhter Anspruch an die Erreichbarkeit der Städte selber. Da bei einem motorisierten Individualverkehr mit derzeit im Schnitt 1,5 Personen pro Fahrzeug nicht von einem effizienten System gesprochen werden kann, sehen sich nahezu alle Städte nach Alternativen um. Für die europäische Eisenbahn ergeben sich daraus umfassende Herausforderungen bezüglich ihrer Leistungssteigerung und der Ausweitung der Netzkapazitäten. Die Anforderungen im Fernverkehr nähern sich insbesondere in den Vorstädten denen des Nahverkehrs an. Jedoch ist die Ausweitung der Kapazitäten mit konventioneller Technik an ihrem Limit. Auch in Deutschland sehen sich verschiedene Städte mit dem wachsenden Verkehrsaufkommen konfrontiert und suchen nach Lösungen, ohne dabei jedoch große Investitionen im Bereich der Infrastruktur oder in neues Rollmaterial tätigen zu wollen. Eine Möglichkeit bietet die Weiterentwicklung von Zugbeeinflussungssystemen. Durch sie kann auch mit beschränkten Investitionen eine Kapazitätssteigerung sowie die Kopplung von Fern- und Nahverkehrssystemen erreicht werden.