Güterbahnen | Ausgabe 02/2014
Krise oder Aufbruch?
Perspektiven der Waggonvermietung im Zeichen notwendiger Innovationen im Bau von Güterwaggons. Die Verwendung privater Güterwagen im öffentlichen Güterverkehr hat eine lange Historie. Durch die Veränderungen in den Rahmenbedingungen wie etwa die Beendigung der Einstellmöglichkeiten dieser Güterwagen als Privatwagen (P-Wagen) bei den Staatsbahnen und stattdessen erforderliche Registrierung in einem nationalen Fahrzeugregister, Einführung des Allgemeinen Verwendungsvertrages AVV sowie der Halterverantwortlichkeit für die Instandhaltung (ECM) sind die Verwaltungskosten stark angestiegen. KurzzeitMietverträge ersetzen zunehmend mehrjährige Verträge und jeder Mieterwechsel bedeutet aufwendige Zwischenkontrollen. Die Mietpreise haben sich durch den starken europaweiten Wettbewerb andererseits kaum erhöht. Um die laufenden Unterhaltskosten eines angemieteten Waggons für den Mieter transparent zu machen, ist eine optionale Vermietung mit Vollwartungsvertrag nach dem Modell Kesselwagen zeitgemäß. All das führt zu wenig Bereitschaft, in moderne neue Güterwagen zu investieren, obwohl eigentlich Bedarf besteht. Nur wenige Vermietgesellschaften haben bisher den Mut zu Investitionen in moderne – auch sicherheitstechnisch verbesserte – Güterwagen aufgebacht. Die Mieter sollten aber bereit sein, einen etwas höheren Mietsatz zu akzeptieren, um im Gegenzug modernstes Material für wirtschaftlichere Transporte zu bekommen.