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SIGNAL+DRAHT | Issue 04/2006

Internationale SIGNAL+DRAHT-Fachtagung über Prüfleitstellen

April 2006 | Helmut Steindl

Unter dem Titel „Prüfleitstellen: Ein bewährtes Modell – Auch für Europa“ fand in Fulda eine internationale SIGNAL+DRAHT-Fachtagung statt, die sich großen Zuspruchs erfreute. Sie zeigte eindeutig die Vorteile der Anwendung von Prüfleitstellen bei der Sicherungs- und Leittechnik auf, sowohl für nationale Genehmigungsverfahren, als auch bei der Anwendung im Bereich der Interoperabilitätsrichtlinien. Auch die Schienenfahrzeugindustrie ist dabei, gleichartige Verfahren einzuführen. Der Weg bis zu dem in der Luftfahrt bereits optimierten Verfahren wird aber noch sehr langwierig sein, umso mehr als gerade die europäische Gesetzgebung Benannte Stellen als Gutachter bevorzugt. Es ist zwar bei dieser Fachtagung gezeigt worden, dass Prüfleitstellen auch als Unterauftragnehmer von Benannten Stellen unverzichtbar sind, genaue Regelungen dazu aber nicht existieren. Aus der Sicht des Eisenbahn-Bundesamtes und der anerkannten Betriebe haben sich die Prüfleitstellen bewährt und sind für beide Seiten mit Vorteilen verbunden. Umso erstaunlicher ist es, dass dieses Verfahren nach der Privatisierung der Staatsbahnen in anderen Ländern noch nicht zu ähnlicher Popularität gefunden hat. Die Fachtagung zur Arbeitsweise der Prüfleitstellen hat eindeutig gezeigt, dass die Vorteile dieses Verfahrens gegenüber den vorhandenen Nachteilen bei weitem überwiegen. Von allen Beteiligten an der Fachtagung wurde deutlich dargelegt, dass es sinnvoll ist, dieses Verfahren europaweit auszudehnen, wobei es nicht auf die Sicherungs- und Leittechnik beschränkt bleiben sollte, sondern auch der Fahrzeugbereich einzubeziehen wäre. Was im Bereich der Luftfahrt seit vielen Jahren üblich ist, kann auch mit etwas anderen Voraussetzungen auf die Eisenbahnen angewendet werden.