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SIGNAL+DRAHT | Issue 06/2009

Quantifizierung menschlicher Fehler für Risikoanalysen

June 2009 | Frederike Feldmann, Malte Hammerl, Stefanie Schwartz

Menschliche Fehler werden heute als eine wesentliche Ursache für Eisenbahnunfälle angesehen. Ihre Integration in RAMS-Betrachtungen – insbesondere in quantitative Risikoanalysen – erfolgt jedoch bisher nicht zufriedenstellend. Mangels umfassender oder zugänglicher Daten werden häufig Auswege gesucht. Neben der Verwendung von festen Zahlenwerten werden so genannte „Human Error Quantification“-Methoden genutzt, um spezifische Zahlenwerte für die Wahrscheinlichkeit eines menschlichen Fehlers bei verschiedenen Aufgaben zu ermitteln. Beide Ansätze weisen Defizite auf. Das menschliche Verhalten variiert zu stark, als dass eine feste Zahl für sämtliche Arten von menschlichen Fehlern realistisch wäre. Ebenso bringt die Anwendung der Methoden zur Quantifizierung menschlicher Fehler einige Schwierigkeiten mit sich. Die in Deutschland weit verbreiteten Fehlerraten von Hinzen, die als eine Art Mittelweg zwischen diesen beiden Vorgehensweisen angesehen werden können, können als wesentliche Grundlagen für weitere Forschungen dienen. Dieser Beitrag diskutiert den Bedarf nach Daten zur menschlichen Zuverlässigkeit im Hinblick auf die CENELEC-Normen, die verschiedenen Ansätze und Methoden zur Quantifizierung menschlicher Fehler und die mit ihrer Anwendung verbundenen Schwierigkeiten.