EI – DER EISENBAHNINGENIEUR | Issue 01/2010
Anschluss verpasst? Das war einmal!
Der vorliegende Artikel befasst sich mit der Entwicklung eines Verfahrens zur optimierten fahrgastabhängigen Anschlussplanung. Ziel ist es dabei, die zusätzliche Verlängerung der Gesamtreisezeit aller betroffenen Fahrgäste aufgrund geplanter bzw. nicht geplanter Anschlüsse zu minimieren. Zunächst werden die dabei zu berücksichtigenden Einflussfaktoren (z. B. Takt der abbringenden Beförderungseinheit, Fahrgastzahlen, Übergangszeiten, Ankunfts- und Abfahrtszeiten) ermittelt. Im Anschluss werden die identifizierten Randbedingungen in einem graphentheoretischem Modell abgebildet. Mithilfe eines geeigneten Algorithmus werden sowohl stationsspezifisch als auch strecken- bzw. netzweit optimierte Anschlussstrategien ermittelt. Zusätzlich werden verkehrliche und eisenbahnbetriebliche Besonderheiten (z. B. Wendezeit, Fahrzeugeinsatz, Konflikte einzelner Fahrten, Taktgefüge) in dem Modell abgebildet. Das Modell wird auf einen Testuntersuchungsraum übertragen und bezüglich seiner Umsetzbarkeit und seines Nutzens geprüft und verifiziert. Die durchgeführten Untersuchungen haben gezeigt, dass mit Hilfe des entwickelten Verfahrens deutliche Verbesserungen in der fahrgastorientierten Anschlussplanung erzielt werden können.