Eisenbahntechnische Rundschau | Issue 01-02/2016
Virturo – Wie Fahrzeugdesign die universitäre Lehre bereichern kann
An der TU Dresden (Professur für Technik spurgeführter Fahrzeuge) dient die Entwicklung einer virtuellen Lokomotive als Anschauungsobjekt und „Spielwiese“ für zukünftige Ingenieure für Schienenfahrzeugtechnik. Die Professur für Technik spurgeführter Fahrzeuge an der TU Dresden kann auf eine jahrzehntelange Erfahrung in der Ausbildung von Ingenieuren der Schienenfahrzeugtechnik zurückblicken. Im Rahmen der Lehrveranstaltungen wurde dabei schon immer großer Wert auf Anschaulichkeit gelegt. Dazu dienten in früherer Zeit unter anderem Modelle, die in den Lehrwerkstätten der damals „volkseigenen“ Schienenfahrzeugindustrie gebaut wurden. So gehört ein detailliertes Ganzmetall-Modell eines Drehgestells der Bauart Görlitz V im Maßstab 1:5 zum Inventar der Professur. Dieses durch die Nachbildung eines modernen Fahrwerks mit äquivalentem Detaillierungsgrad und Funktionsumfang zu ersetzen, ist zum jetzigen Zeitpunkt schon aus finanziellen Gründen illusorisch. Heute sind jedoch die Darstellungsmöglichkeiten virtueller Objekte dank 3D-Projektionstechnik auf einem sehr weit fortgeschrittenen Entwicklungsstand angelangt. Durch die Nutzung entsprechender CAD-Programme bieten sich dadurch heute vielfältige Möglichkeiten, große und komplexe Objekte wie Eisenbahnfahrwerke oder komplette Eisenbahnfahrzeuge anschaulich darzustellen und sie für Studierende „erlebbar“ zu machen. Aus diesen Überlegungen heraus entstand die Idee zu „virturo“ [1].