Eisenbahn Ingenieur Kompendium | Issue 01/2016
Artenschutz bei Instandhaltungsmaßnahmen an Schienenwegen
Der folgende Artikel soll dem Personenkreis, der an Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen an Schienenwegen beteiligt ist, einen professionellen Umgang mit den Anforderungen, Fragen und Auflagen, die durch den Artenschutz vorgegeben werden, ermöglichen. Um den Standort zu bestimmen, werden die Bereiche „Bau“ und „Ökologie“ als eigene Einheiten betrachtet, die jeweils eigene Ziele verfolgen. Die gemeinsame Schnittmenge ist das Gleis. Schotter, Schiene, Schwelle, ein eigentlich nicht sehr lebensfreundlicher Bereich, wo Mitarbeiter vom Bau und der Ökologe im Rahmen der Umsetzung von Maßnahmen zusammentreffen. Damit ist das Maß an Gemeinsamkeit in der Regel schon erschöpft und das weite Feld der gegenseitigen Verständnislosigkeit wird betreten. Der eigene fachspezifische Code ist für den Anderen nicht lesbar und löst Abwehr aus. Zum Beispiel wirkt oft der an Baustellen herrschende Ton auf den Ökologen grob und verletzend, welcher daraufhin dazu neigt, nach Vergeltungsmaßnahmen zu greifen und auch anzuwenden, was zu Eskalationen führen kann.