EIK
Eisenbahn Ingenieur Kompendium | Issue 01/2004

Statistische Auswertung von Verspätungsdaten

January 2004 | Ekkehard Wendler, Michael Naehrig

Bei eisenbahnbetriebswissenschaftlichen Untersuchungen zur Bemessung von Bahnanlagen oder zum Nachweis der Stabilität von Betriebsprogrammen wird in vielen Fällen die Verspätungsentwicklung auf Eisenbahnstrecken, in Bahnknoten oder auch in Teilnetzen betrachtet. Die entstehenden Verspätungen werden dabei als Qualitätsmaß für den Bahnbetrieb verwendet. Aus diesem Qualitätsmaß lassen sich Anforderungen sowohl an die Infrastruktur (Umbau, Neubau, Rückbau) als auch zur Bemessung von Pufferzeiten, Fahrund Haltezeitzuschlägen ableiten. Häufig wird dabei auf vorhandene statistische Verspätungsdaten zurückgegriffen. Der vorliegende Beitrag hat das Ziel, eine generelle Methodik zur Aufbereitung von Verspätungsdaten vorzustellen. Zu diesem Thema existiert bereits eine Reihe von wissenschaftlichen Veröffentlichungen [1, 2, 3, 5], deren Ergebnisse hier um neuere Erkenntnisse erweitert werden, die die Verfasser im Rahmen einer im Projekt Free Float der DB Netz AG durch geführten Betriebsprozessdatenanalyse gesammelt haben.