ETR
Eisenbahntechnische Rundschau | Issue 06/2017

Integriertes Anlagenmanagement

June 2017 | Markus Ossberger, Florian Pototschnig, Daniel Dötzl, Thomas Hammer, Andreas Oberhauser

Die schnell ablaufende Urbanisierung, die begleitende Digitalisierung und die aufkommende integrierte, elektrische und autonome Mobilität stellen die Infrastrukturbetreiber in den Städten vor extreme Herausforderungen. Diese Trends führen zu einer Intensivierung der Anlagennutzung bei steigenden Verfügbarkeits-, Sicherheits- und Zuverlässigkeitsanforderungen. Dies erfordert präzise Kenntnisse des Infrastruktur- und Anlagenzustands und seiner künftigen Entwicklung im Betriebszusammenhang. Integriertes Anlagenmanagement kann diese Ziele gewährleisten, wenn es konsistent abläuft und auf gut ausgebildete Menschen aufsetzt. 1. Herausforderungen und Ziele der WIENER LINIEN Die WIENER LINIEN stehen vor großen Herausforderungen. In den nächsten Jahren soll das Netz erweitert und das Angebot verdichtet werden, damit das zu erwartende weiter steigende Fahrgastaufkommen bewältigt werden kann, ohne massive Einbrüche bei der Qualität hinnehmen zu müssen. Dahinter steckt die Annahme der Stadt, dass Wien auf über 2 Mio. Einwohner wachsen wird. Das bedeutet für die WIENER LINIEN, dass alleine das Halten des derzeitigen Modal Splits einen enormen Zuwachs an Fahrgästen bedeutet, während eine weitere Steigerung des Marktanteils derzeit als eher schwer zu bewältigen erscheint. Bis 2020 soll die Marke von einer Milliarde Fahrgästen fallen. Der öffentliche Verkehr muss einen Modal Split von 40 Prozent erreichen. Das heißt: 40 Prozent aller Wege in Wien werden öffentlich zurückgelegt. Zudem verpflichten sich die WIENER LINIEN zu 20 Milliarden „Platzkilometern“ – das sind etwa zwei Milliarden mehr als noch 2010. Die Anforderungen an die Infrastruktur und die (neuen) Fahrzeuge steigen damit.

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