DNV
DER NAHVERKEHR | Issue 07-08/2017

Akzeptanz für die Straßenbahn nicht mehr selbstverständlich

August 2017 | Bernd Reuß

Das Beispiel Odense zeigt, wie geeignete Kommunikation Akzeptanz für Aus- und Neubauten schaffen und erhalten kann Auf Straßenbahnkonferenzen erlebt der Autor hin und wieder, wie in den Gesprächen während der Pausen Unverständnis darüber geäußert wird, dass Bürgerinnen und Bürger sich über den Neubau einer Straßenbahnstrecke oder die Renovierungsmaßnahme bei der Straßenbahn beklagen und aktiven Widerstand aufbauen. Das Unverständnis entsteht, weil die Anlieger einer Linie, die renoviert werden muss, doch die Vorteile „ihrer“ Straßenbahn kennen müssten, oder wie kann eine Universität eigentlich dagegen sein, dass die Straßenbahn die Studierenden dorthin bringt? Solche Klagen werden zudem auch als ein wenig ungerecht empfunden, denn immerhin will der Verkehrsbetrieb doch den Service für die Fahrgäste verbessern. Außerdem waren alle öffentlichen Anhörungen ordnungsgemäß abgehalten worden, aber der Widerstand, der durchaus die Lokalpolitik einbezieht, wurde erst später in seinem Ausmaß deutlich und kann teilweise mit einer unerwarteten Schärfe erlebt werden. Da scheint nichts mehr so zu sein, wie es sein sollte.