DER NAHVERKEHR | Issue 09/2017
Bedarfsgesteuerte Verkehre im Landkreis Fürstenfeldbruck
Die Entwicklung des ÖPNV vom umlaufbestimmten zweckgebundenen Fahrplan zum flächendeckenden systemischen Angebot rund um die Uhr
Ländliche Räume in Deutschland weisen in ihrer Ausprägung ein sehr unterschiedliches Erscheinungsbild auf und werden geprägt von zahlreichen Einflussfaktoren wie der geographischen Lage im zentralörtlichen Gefüge, Wanderungsbewegungen (Siedlungskonzentration oder Zersiedlung) oder demographischen Veränderungsprozessen. Diese vielgestaltigen strukturellen Gegebenheiten wirken sich in unmittelbarer Form auf die Gestaltung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) aus, beeinflusst durch politische Strategien der jeweiligen kommunalen Gebietskörperschaften. Allgemeingültige Tendenzen wie die Alterung der Gesellschaft, langfristig steigende Kraftstoffpreise und der Rückgang der Nahversorgung erfordern im Sinne der Daseinsvorsorge und der Sicherung der Attraktivität in ländlichen Räumen ein zweckdienlich ausgebautes ÖPNV-Netz. Dieses ist in Abhängigkeit von Siedlungsstruktur und sinnvollen Betriebszeiträumen wirtschaftlich nur zu betreiben, wenn Linienbetrieb durch nachfragegesteuerten Betrieb praktikabel ergänzt wird. Hier ist der zuständige Aufgabenträger gefordert, im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten ein Gesamtoptimum im Spannungsverhältnis von Angebotsumfang, Komfort und Wirtschaftlichkeit bereitzustellen, zu betreiben und aufrechtzuerhalten.