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SIGNAL+DRAHT | Ausgabe 05/2000

Prüfung der Elektromagnetischen Verträglichkeit in der Signaltechnik

Mai 2000 | Klaus Wirth, Werner Kirchner

Durch die Verringerung der Schaltleistung von integrierten Bausteinen in der Eisenbahnsignaltechnik und der gleichzeitigen Steigerung der Antriebsleistung der Züge haben sich die Störabstände, die Verhältnisse von Signal- zu Störleistungen, in der Eisenbahnsignaltechnik dramatisch verkleinert. Zur Aufrechterhaltung eines zuverlässigen Bahnbetriebes muss bei der Entwicklung von neuen Sicherungseinrichtungen den Gesichtspunkten der Elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) immer mehr Raum geschenkt werden. Da sehr viele Parameter die EMV beeinflussen, sind die EMV-Eigenschaften eines Produktes nur durch eine normgerechte Prüfung zu erfassen, da nur diese reproduzierbare Ergebnisse liefert. Eisenbahnsicherungseinrichtungen mit ihren großen Ausdehnungen wie zum Beispiel elektronische Stellwerke, können nicht in einem EMV-Prüflabor aufgestellt und geprüft werden, so dass große Anlagen zur Prüfung in Teilsysteme aufgeteilt werden müssen. Im vorliegenden Artikel wird das prinzipielle Vorgehen zur Sicherstellung der EMV in der Eisenbahnsignaltechnik und somit zur Einhaltung des EMV-Gesetzes am Beispiel einer Prüfung nach prEN 50121 vorgestellt [1]. Im Anschluss werden die durchzuführenden Prüfungen kurz erläutert. Auf Einzelheiten der international anerkannten Prüfungen selbst wird nicht eingegangen, da sie in der Literatur zur EMV hinreichend beschrieben sind.