SIGNAL+DRAHT | Ausgabe 10/2007
ERTMS/ETCS – Erfahrungen und Ausblicke
ERTMS/ETCS ist heute ein zuverlässiges System, das für den praktischen Betrieb verfügbar ist. Es ist besonders für neu zu bauende Strecken geeignet. ERTMS/ETCS umfasst auch das Funksystem GSM-R, das der Übertragung zwischen Strecke und Zug dient. Die Verfügbarkeit bezieht sich auf die Level 1 und 2, das Level 3 ist noch zu entwickeln. Seit 2005/2006 befindet sich ERTMS/ETCS in verschiedenen Ländern im praktischen Betrieb (Deutschland, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Spanien und der Schweiz) und es wird demnächst in anderen Ländern wie Österreich, Belgien und Ungarn eingeführt. Über 600 Triebfahrzeuge aus mehr als 20 unterschiedlichen Baureihen verkehren jeden Tag mit ETCS (Level 1 und 2). Die dabei gewonnenen Erfahrungen haben die Erarbeitung des neuesten technischen Standards (Version 2.3.0) ermöglicht, von dem die Gewährleistung der Interoperabilität erwartet wird. Mit diesem bedeutenden Entwicklungsschritt wird ETCS zum zukünftigen Zugsteuerungssystem für alle wichtigen Eisenbahnstrecken in den europäischen Ländern und darüber hinaus in der Welt. Nach der Inbetriebnahme scheint das Verhalten von ERTMS/ETCS (in Bezug auf Verspätungsminuten) bereits besser zu sein als die Prognosen und Ziele der Eisenbahnen (z.B. in der Schweiz). Der vorliegende Artikel enthält einige Informationen über die bei den ersten Projekten gewonnenen Erkenntnisse – Fakten, die andere Eisenbahnen bei der Einführung von ERTMS/ETCS ernsthaft in Betracht ziehen sollten. Natürlich – und dies ist normal für jedes neue System – gibt es immer noch Bereiche, die einer Verbesserung sowohl hinsichtlich der betrieblichen Aspekte als auch der Produkte bedürfen. Dazu sind in beiden Fällen die -Eisenbahnen und die Hersteller -(UNIFE/UNISIG) aufgefordert.