ETR
ETR – Eisenbahntechnische Rundschau | Ausgabe 06/2005

Potenziale radialeinstellender Radsätze am Beispiel des Gliederzuges INTEGRAL

Juni 2005 | Bernhard Kurzeck, Heino Seeger, Uwe Beika

Theoretisch betrachtet verursachen radial einstellende Fahrwerke grundsätzlich einen geringeren Rad- und Schienenverschleiß als Fahrzeuge mit starrer Radsatzführung. Zusätzlich bieten radial einstellende Einzelachsfahrwerke gegenüber Drehgestellen den Vorteil einer Gewichtsreduzierung durch eine günstigere Fahrwerksanordnung. Allerdings weist nach wie vor der größte Teil neu beschaffter Fahrzeuge Fahrwerke mit starrer Radsatzführung auf. Von den Betreibern wird dies oft mit der Sorge begründet, dass in der Praxis die höheren Aufwendungen bei der Beschaffung und bei der Wartung gegenüber den Verschleißvorteilen überwiegen, da die Verschleißminderung in der Praxis geringer sei als vorhergesagt. Simulationsrechnungen zeigen für den Gliederzug vom Typ Integral jedoch den gegenteiligen Effekt: Bei richtiger Fahrwerkeinstellung wird geringerer Verschleiß selbst auf stark bogenreichen Strecken erreicht. Diese Ergebnisse bestätigen sich im Praxiseinsatz. Deutlich höherer Verschleiß wird jedoch bei fehleingestellten Fahrwerken erzielt.