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SIGNAL+DRAHT | Ausgabe 06/2011

Praxisorientierte Risikoanalyseverfahren

Juni 2011 | Norbert Ritter

Mit der Einführung europäischer Normen für Bahnanwendungen ist die Durchführung von Risikoanalysen zur Aufstellung von Sicherheitsintegritätsanforderungen obligatorisch geworden. Trotz erheblicher Bemühungen wurden Risikoanalysen für Eisenbahnanwendungen oft projektspezifisch nach unterschiedlicher Methodik geführt. Der Praktiker kam nicht selten zu wenig nachvollziehbaren Ergebnissen ohne die Möglichkeit einer Wiederverwendung in Folgeprojekten. Für den schienengebundenen Nahverkehr in Deutschland liegen bereits seit 1994 Sicherheitsintegritätsanforderungen vor. Sie wurden auf Grundlage eines generischen Risikoanalyseprozesses ermittelt und seitdem kontinuierlich in ein umfassendes und ganzheitliches internationales, europäisches und deutsches Regelwerk eingebettet. Das Verfahren beschreitet konsequent den Weg der Anwendung von Regeln der Technik, wie ihn auch die CSM-Verordnung (Common Safety Method) als einen möglichen Weg bei der Risikobewertung vorsieht. Der vorliegende Beitrag beschreibt dieses systematische Vorgehen, stellt Möglichkeiten der Umsetzung auf andere Bereiche von Bahnanwendungen dar und gibt einen Ausblick auf die Vervollständigung des Bahnregelwerks.