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SIGNAL+DRAHT | Ausgabe 12/2012

Ist ETCS ein interoperables System? Plädoyer für ein klares Jein!

Dezember 2012 | Michael Leining

Das neue europäische Zugsicherungs- und -leitsystem ETCS (European Train Control System) ist zwischenzeitlich auf mehr als 4000 km Strecke in Europa installiert. Weltweit kommen sogar noch einige Tausend Kilometer an ETCS-Strecken hinzu. Vielfach handelt es sich bei den ETCSInstallationen außerhalb von Europa um Strecken ohne grenzüberschreitenden Verkehr. Die eigentliche Idee von ETCS in Europa ist es jedoch, den grenzüberschreitenden Verkehr sozusagen barrierefrei zu gestalten. Triebfahrzeuge und Triebfahrzeugführer sollen statt einem ständigen Wechsel von Zugsicherungssystemen einheitlich in Europa verkehren, also interoperabel. Ob dieses Ziel überhaupt zu erreichen ist, darüber werden teils hitzige Debatten geführt. Die folgenden Ausführungen sollen die Diskussion versachlichen und anschaulich verdeutlichen, dass die Situation eigentlich ganz einfach ist.