SIGNAL+DRAHT | Ausgabe 04/2016
Sind wir bereit für den fahrerlosen Verkehr im Nah‐ und Fernverkehr?
Wirft man einen Blick auf die Fahrzeugindustrie, stellt man fest, dass dort ein riesiger Schritt in Richtung automatisches Fahren getan wurde. Angefangen bei automatischen Einparksystemen mit und ohne Fahrern, den ersten voll automatisch fahrenden Lastwagen auf den Autobahne oder tatsächlich komplett fahrerlosen Fahrzeugen, zum Beispiel von Google. Schaut man in den städtischen Eisenbahnbetrieb, so findet man dort auch eine stetig wachsende Anzahl fahrerloser Metros. Seit 1980 wurden die ersten davon in den kommerziellen Betrieb genommen. Im Fernverkehr ist allerdings diese Betriebsart sehr selten. Bisher gibt es lediglich einzelne Bahnen in Brasilien und in Australien, die ihren Mienenverkehr auf eigenen Gleisen komplett fahrerlos automatisiert haben. Die ersten Passagierzüge fahren im Testbetrieb in China fahrerlos. Insgesamt stellt sich die Frage, ob wir für den fahrerlosen Betrieb bei der Eisenbahn in Europa im Nah- und Fernverkehr schon bereit sind. Zwei wesentliche Punkte muss man dabei bedenken: Auf der einen Seite die Technik, die einen sicheren und interoperablen Verkehr sicherstellt und auf der anderen Seite den sozioökologischen Aspekt in Bezug auf die Akzeptanz dieser Art der Mobilität ohne sichtbaren Fahrer.