ETR
ETR – Eisenbahntechnische Rundschau | Ausgabe 10/2017

Sehr geehrte Leserinnen und Leser!

Oktober 2017 | Thomas Sauter-Servaes

ich freue mich sehr, ab dieser Ausgabe die ETR SWISS kuratieren zu dürfen. Dank des Vertrauens meines Vorgängers Prof. Ulrich Weidmann und der ETR-Redaktion schliesst sich damit für mich ein Kreis, der seinen Anfang am Fachgebiet Schienenfahrwege und Bahnbetrieb der TU Berlin nahm. Mein Doktorvater Prof. Jürgen Siegmann motivierte mich damals dazu, einen meiner ersten Fachbeiträge überhaupt für die ETR zu schreiben. Seitdem habe ich mich an einigen Zukunftsszenarien zum Verkehrssystem beteiligt. Inzwischen bin ich der festen Überzeugung, dass der Schienenverkehr neue Narrative, neue Geschichten benötigt, um im Wettstreit um die öffentliche Aufmerksamkeit bestehen zu können. Wer aufmerksam Presse, Politik und Partygespräche verfolgt, trifft immer wieder auf die Skepsis bezüglich des Nutzens des spurgeführten Verkehrs in der heutigen Zeit und dessen angeblich nicht mehr begründbare Kostenbelastung für die öffentlichen Haushalte. Nach dem Motto: Dem autonom fahrenden Strassenfahrzeug allein gehört die Zukunft, daher Schienen zu Strassen umbauen. Dass diese Sichtweise den Ansprüchen an eine nachhaltige Verkehrspolitik nicht gerecht wird, muss ich Ihnen nicht erklären. Aber sich allein auf die Kapazitätsanforderungen in Spitzenstunden, Energie- und Flächeneffizienz der Bahn zu berufen, wird langfristig kaum reichen, um die gebetsmühlenartig wie wirkungslos wiederholte Verkehrsverlagerung doch noch Realität werden zu lassen. Es braucht vielmehr wirkmächtige neue Geschichten von der erfolgreichen Zukunft eines attraktiven Verkehrsbausteins Bahn. Technische Innovationen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sie sind der Nährboden für innovative kundenfreundliche Angebote und anschlussfähige Zukunftsbilder, in denen der spurgeführte Verkehr kein Relikt, sondern einen Trendsetter darstellt. In den kommenden Ausgaben möchte ich mich immer wieder auf die Suche begeben nach derartigen technischen Durchbrüchen und dabei spannenden Konzepten aus der Schweiz eine Plattform bieten.

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