Eisenbahntechnische Rundschau | Issue VDE/2017
Die Inbetriebnahme des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr. 8
Eine neue Eisenbahninfrastruktur in Betrieb zu nehmen ist gängige Praxis. Komplizierter wird es schon, wenn es sich um eine Neubaustrecke mit mehrfachen Anbindungen an das bestehende Netz, einer Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h und vielfachen technischen Innovationen handelt, die jede für sich auch einen Begutachtungs- und Genehmigungsprozess durchlaufen. Wenn dann noch ein Zugsteuerungs- und Zugsicherungssystem ohne ortsfeste Signale (European Train Control System, Level 2) zum Einsatz kommt und hierfür auch die Fahrzeuge (teilweise erstmals sogar mit Baseline 3) zuzulassen sind, ergibt sich ein sehr komplexer, in vielfache Abhängigkeiten eingebundener Inbetriebnahmeprozess, bei dem Bau- und Ausrüstungsfirmen, Fahrzeughersteller, Genehmigungsbehörden, Eisenbahnverkehrsunternehmen und der Infrastrukturerrichter und -betreiber aufs Engste zusammenarbeiten müssen. Die Inbetriebnahme des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr. 8 stellt alle Beteiligte vor besondere Herausforderungen.