ETR – Eisenbahntechnische Rundschau | Ausgabe 01-02/2004
Simulation von Gleisverwerfungen bei lückenlosen Gleisen mit engen Bogenradien
Bereits 1950 begann die Deutsche Bahn mit dem lückenlosen Verschweißen ihrer Gleise. Mit diesem großen Fortschritt waren aber auch neuartige Probleme zu bewältigen. Bei hohen Schienentemperaturen besteht die Gefahr von Gleisverdrückungen oder einer Verwerfung als Folge von Druckkräften in den verschweißten Schienen. Die in Mitteleuropa allgemein anerkannte Energiemethode nach Meier ermöglicht eine zuverlässige Bewertung solcher lückenlos verschweißter Gleise. Da dieses Verfahren jedoch nur für gerade und gekrümmte Strecken mit Bogenradien von mehr als 200m anwendbar ist, lassen viele Netzbetreiber derzeit ein lückenloses Verschweißen bei Streckenabschnitten mit deutlich kleineren Bögen nicht zu. Im folgenden Beitrag wird eine alternative Vorgehensweise beschrieben, die einen Stabilitätsnachweis für beliebige Streckenverläufe ermöglicht. Die Methodik ist auf Y-Stahlschwellengleise ebenso wie auf andere Gleisroste anwendbar.