Güterbahnen | Ausgabe 04/2012
Radsätze: Dauer- oder zeitfest?
Probleme und Lösungen bei Planung und Einsatz von Radsätzen. 2012 ging das Unternehmen Gmeinder Lokomotivfabrik GmbH in die Insolvenz. Eine Ursache war die in ihrer Problematik offenbar unterschätzte Zertifizierung der Neubaureihe G 180, für die es nicht gelang, die Radsatz- Zulassung durch das Eisenbahnbundesamt zu erlangen. Dabei lag ein Radsatzgutachten der Universität Graz (Österreich) vor, das die theoretische Lebensdauer von über 1,6 Mio Laufkilometer rechnerisch nachwies. In den Treibachsen war der Werkstoff 42 CR MO 5 vergütet verbaut, der in den Achsnormen aus dem Jahr 2011 noch nicht aufgeführt war.Die bei Messungen festgestellten Torsionsspannungen waren dem Eisenbahnbundesamt im Verhältnis zu den für den Norm-Werkstoff 25CR MO 5 errechneten Sicherheiten natürlich zu hoch. Die Zulassung wurde deswegen verweigert, obgleich die Berechnungen in Bezug auf den höherfesten verwendeten Werkstoff korrekt waren. Der Radsatzwerkstoff sei so nicht dauerfest.