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EI – DER EISENBAHNINGENIEUR | Ausgabe 09/2012

Projektmanagement mit geballter Kompetenz

September 2012 | Frank Roser, Martin Lask, Matthias Hudaff

Der Bau der neuen Bahnstrecke zwischen Karlsruhe und Rastatt erfordert von allen Beteiligten eine valide Planung und höchste Flexibilität bei der Umsetzung. Betrachtet man die teilweise enorme Zeitspanne zwischen Planungsstart und Inbetriebnahme, ist bei großen Infrastrukturprojekten für den Schienenverkehr vor allem eines notwendig: eine nachhaltige und zugleich flexible Planung, die schnell und kompetent auf sich ändernde Rahmenbedingungen reagieren kann. So war der Aus- und teilweise Neubau der Strecke zwischen Karlsruhe und Basel – das Herzstück der wichtigen europäischen Güterverkehrsachse von Rotterdam nach Genua – bereits 1985 erstmals in der Bundesverkehrswegeplanung enthalten. Erst viereinhalb Jahrzehnte später, voraussichtlich im Jahre 2029, sollen nach heutigem Stand schließlich alle Streckenabschnitte (StA) auf einer Gesamtlänge von 182 km in Betrieb genommen sein. Die dann durchgehend viergleisige Strecke wird die unterschiedlichen Verkehre „entmischen“: Während die langsameren Güter- und Nahverkehrszüge auf den vorhandenen Gleisen fahren, dürfen der Fernverkehr sowie nachts der Güterverkehr die neuen Gleise nutzen, die eine Spitzengeschwindigkeit bis zu 250 km pro Stunde erlauben. Bahnreisende werden sich über eine Zeitersparnis von über 30 Minuten freuen können – und viele Anwohner über einen erheblich leiseren Bahnbetrieb.