EIK – Eisenbahn Ingenieur Kompendium | Ausgabe 01/2009
Abtragung der Lasten im System Oberbau, Unterbau und Untergrund
Problemstellung - Der größte Teil der bestehenden Eisenbahnstrecken in Europa wird auf Erdbauwerken in Damm-, Einschnitts- oder Anschnittslage bzw. in Geländegleiche geführt. Diese wurden überwiegend bereits im 19. Jahrhundert unter vergleichsweise bescheidenen technischen Voraussetzungen errichtet. Der Untergrund wurde weitestgehend ohne Verbesserung überbaut, die Erdbauwerke wurden in ungeregelter Schüttung anfallender Böden und ohne entsprechende Verdichtung hergestellt. Die Belastungen und Geschwindigkeiten des Zugverkehrs waren anfangs noch gering. Aufsteigende Belastungen und höhere Anforderungen aufgrund höherer Geschwindigkeiten wurde meist mit Maßnahmen im Oberbau reagiert. Damit sollten auch Verformungen im Unterbau/Untergrund begrenzt werden. Unter der Einwirkung der Eigen- und Verkehrslasten trat bei Erdbauwerken zumeist eine Nachverdichtung im Druckbereich des Gleises bzw. eine Konsolidierung oder Teilkonsolidierung ein, so dass sich ein Gleichgewichtszustand eingestellt hat. Grundlegende Erneuerungen betrafen den Einbau von Planumsschutzschichten zur Begrenzung von Verformungen gleisnah; tiefgründige Ertüchtigungen wurden nur punktuell realisiert.