ETR – Eisenbahntechnische Rundschau | Ausgabe 05/2017
Weichenanalytik – Smarte Sensoren und künstliche Intelligenz für die rundum gesunde Weiche
Funktionsstörungen von Eisenbahnweichen verhindern einen reibungslosen Bahnbetrieb und tragen maßgeblich zu Verspätungen und hohen Instandhaltungskosten bei. Aus diesem Grund setzen Infrastrukturbetreiber verstärkt auf eine kontinuierliche Überwachung durch Sensoren im Feld. Wird diese Messtechnik zudem mit KI-basierter Analytik kombiniert, lassen sich eine gesamtheitliche Zustands betrachtung sowie der Wechsel zu prädiktiver Instandhaltung realisieren.
▶ Eisenbahnweichen ermöglichen einen flexiblen Gleiswechsel ohne Halt und zählen daher zu den essentiellen Bestandteilen eines leistungsfähigen Bahnbetriebs. Im Umkehrschluss bedeutet dies jedoch, dass Funktionsstörungen der Weichen häufig mehrere Fahrwege zugleich beeinträchtigen und so eng mit Verspätungsminuten einhergehen. So ist es nicht verwunderlich, dass Weichen in den vergangenen Jahren eines der Infrastrukturelemente mit dem größten Anteil an Verspätungsminuten waren [1] [2]. Auch aktuelle Aussagen, wie der Bericht der DB Netz [3] sowie Gespräche mit europäischen Eisenbahn infrastrukturunternehmen (EIU) zeigen, dass Verspätungen durch Weichenstörungen nach wie vor ein dringendes Problem darstellen.