SIGNAL+DRAHT | Ausgabe 01-02/2011
Optimierung der Mensch-Maschine- Interaktion durch eine gebrauchstaugliche Systemgestaltung
Interaktive Systeme sind aus dem Arbeitsalltag im Bahnbereich nicht mehr wegzudenken. Nicht nur der Arbeitsplatz in der Leitstelle, an dem die Mitarbeiter über computerbasierte Systeme beispielsweise Fahrzeuge managen, Fahrstraßen einstellen oder Züge oder Lokführer disponieren, sondern auch der Arbeitsplatz des Lokführers ist geprägt von diversen interaktiven Systemen. Bei der Gestaltung dieser Systeme sind neben der technischen Funktionsentwicklung Aspekte der Gebrauchstauglichkeit (engl.: Usability) zu berücksichtigen, da diese entscheidend zu der Qualität des Systems beitragen. Wird die Gebrauchstauglichkeit bei der Systementwicklung nicht beachtet, kann dies im Extremfall dazu führen, dass dem System zwar eine Vielzahl von wichtigen Funktionen zur Verfügung steht, diese aber von den zukünftigen Systemanwendern nicht effektiv und effizient genutzt werden können. Jedes interaktive System hat eine Usability – auch interaktive Systeme im Bahnbereich. Das Institut für Verkehrssystemtechnik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) setzt deshalb auf eine systematische Berücksichtigung der Gebrauchstauglichkeit von Beginn der Entwicklung an. Dadurch können die meisten Nutzungsprobleme bereits in der Entwicklungsphase, während der die Änderungskosten noch relativ gering sind, beseitigt werden. Aber auch die Überprüfung der Usability von bereits existierenden interaktiven Systemen im Bahnbereich und die Ableitung von Empfehlungen für ein gebrauchstaugliches Re-Design gehören zu dem Aufgabenspektrum. Dabei verfolgt das Institut eine arbeitspsychologische Herangehensweise gemäß dem Ansatz des Usability Engineerings, die in dem folgenden Beitrag erläutert wird.