EI – DER EISENBAHNINGENIEUR | Ausgabe 10/2005
Eine moderne Trassierungsvorschrift mit optimaler Regelüberhöhung
Nach einem Höhepunkt in den Erkenntnissen über die Geometrie der Gleislinienführung vor hundert Jahren und deren weitgehender Missachtung bis heute werden in Österreich die 1987 begonnenen Entwicklungen konsequent realisiert. Basis ist ein Anhang der Europäischen Trassierungsnorm, in welchem die von der Wankbewegung hervorgerufene unausgeglichene Seitenbeschleunigung Beachtung findet. Darauf baut die getestete und zum internationalen Patent angemeldete Methode der „glatten Schwerpunktstrassierung“ auf. Sie wurde in einer klaren physikalischen Betrachtungsweise und strenger mathematischer Formulierung gemeinsam mit den Europäischen Anforderungen in die neue Vorschrift für die Linienführung von Gleisen der ÖBB aufgenommen. Ein wesentlicher Punkt ist auch die optimale Festlegung der Überhöhung bei Mischverkehr mit stark unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Ausgehende von den Wirkungen auf das Gleis und den dafür zulässigen Grenzwerten für Fehlbetrag und Überschuss wird die Überhöhung für jeden Radius so bestimmt, dass für alle Fahrzeuge die jeweils günstigsten Führungseigenschaften erhalten werden. Durch all diese Maßnahmen werden praktische ohne Kosten der Verschleiß und der Verfall der Gleislage reduziert und damit Erhaltungsaufwand eingespart.