EIK – Eisenbahn Ingenieur Kompendium | Ausgabe 01/2002
Technische Zulassung von Eisenbahnsicherungsanlagen unter dem Aspekt des Überganges von nationalen zu europäischen Sicherheitsstandards
Für den Bereich der Leit- und Sicherungstechnik von Eisenbahnen existieren mittlerweile europäische Normen, deren Anwendung für neue Entwicklungen zum Teil bereits bindend ist. Dadurch verlieren die verschiedenen nationalen Sicherheitsstandards mit ihren unterschiedlichen Ansätzen bei den Sicherheitsbetrachtungen zunehmend an Bedeutung. Mit dem neuen „europäischen Ansatz verbinden sich deutlich veränderte Sichtweisen auf ein in Verkehr zu bringendes Produkt. Durch die ausgeprägte Vernetzung der Eisenbahnsicherungsanlagen ist von Interesse, wie die sicherheitstechnische Passfähigkeit von Produkten erreicht werden kann, die nach unterschiedlichen Sicherheitsstandards realisiert wurden. Aus diesem Blickwinkel enthält dieser Artikel einen Überblick über Inhalte und Zielsetzungen bisheriger und neuer Sicherheitsstandards, die bei der Zulassung von Komponenten und Systemen der Leit- und Sicherungstechnik in Deutschland zur Anwendung kommen. Die aufgegriffenen Fallbeispiele orientieren sich an aktuellen Problemstellungen der Zulassungspraxis beim Eisenbahn-Bundesamt. Zudem wird auf erste Erfahrungen bei der Integration bestehender Einrichtungen (zugelassen auf Basis nationaler Normen) in neue Systeme (entwickelt auf Basis europäischer Normen) kurz eingegangen. Im Fokus der nachstehenden Ausführungen stehen ausschließlich nationale Zulassungsbelange. Aktivitäten im Rahmen der Interoperabilität sind davon ausgenommen.