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EIK – Eisenbahn Ingenieur Kompendium | Ausgabe 01/2014

Fahrverhalten am Bahnübergang – Nicht Sehen oder nicht Verstehen?

Januar 2014 | Sandra Dietsch, Jan Grippenkoven

Aufgrund der verteilten Sicherheitsverantwortung im Kreuzungsbereich zwischen Schiene und Straße stellen Bahnübergänge einen verwundbaren Punkt im ansonsten hochsicheren System Bahn dar. Die letzten Statistiken zu Unfallzahlen an Bahnübergängen zeigen, dass es 2010 insgesamt 225 Unfälle in Deutschland gab [1]. Im Vergleich zum Vorjahr mit 203 Unfällen bedeutet das einen leichten Anstieg. Betrachtet man die Bahnübergangsunfälle im Verhältnis zur Gesamtheit der polizeilich erfassten Straßenverkehrsunfällen (2,4 Mio. Unfälle im Jahr 2010 [1]), stellen sie nur eine vergleichsweise schwach besetze Unfallkategorie dar. Es ist allerdings zu beachten, dass die Unfallhäufigkeit alleine als quantifizierendes Maß jedoch nur über bedingte Aussagekraft verfügt, da Bahnübergangsunfälle vor allem aufgrund ihres hohen Schadenausmaßes auf Straßen- und Schienenseite ein großes Problem darstellen. Bei den 225 Unfällen an Bahnübergängen im Jahr 2010 wurden 45 Menschen getötet und 206 teils schwer verletzt [2].