EIK – Eisenbahn Ingenieur Kompendium | Ausgabe 01/2011
Schienenfahrzeughalter- und Instandhalterzertifizierung
Für jeden Standort ist darzulegen, welche Fahrzeugart, Baugruppen (Systeme) oder Komponenten, instand gehalten werden sollen. Je Standort müssen der Umfang, die Inhalte bzw. die Level(s) der Instandhaltung (leichte oder schwere Instandhaltung von Schienenfahrzeugen, andere Tätigkeiten oder Teilbereiche) beschrieben werden und ob die Instandhaltungswerkstatt 1. die Anforderungen an das Managementsystem, 2. das Kompetenz-Management, 3. das Management der Anlagen, Ausrüstungen, Werkzeuge und Lieferantenketten, 4. die Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit, 5. das Management von Informationen und 6. vorliegende Zertifikate aus Drittbewertungen (z.B. ISO 9001/ IRIS) erfüllt. Viele Anforderungen werden schon durch die ISO 9001 in den Kapiteln 4-8 bzw. in den Verfahren dazu abgedeckt. Aber die geforderten technischen Details aus den Prozess begleitenden Normen und Regelwerken bzw. die Absicherung und Nachweisführung dessen, stellen viele Unternehmen vor eine fast unlösbare Aufgabe, da sie nicht durch den Hersteller bereitgestellt wurden, nicht genügend Kapazität und Know-how vorhanden ist und das Budget für solch schwerwiegende Eingriffe nicht durch die Marge aus den Erträgen aus dem eigentlichen Geschäft refinanziert werden kann. Personal mit dieser Fachkenntnis und Detailtiefe kann nicht ohne weiteres rekrutiert werden, da eine Einführung in das System Bahn mit Ausbildung, Studium und den anschließenden Aufbau der Berufsfertigkeit nicht unter 8 – 12 Jahren vollzogen werden kann.