EIK
EIK – Eisenbahn Ingenieur Kompendium | Ausgabe 01/2017

UAV-Befliegung als Basis für die Gleistrassierung

Januar 2017 | Jörg Zimmermann, Richard Schäl

Unbemannte Luftfahrzeuge (Unmanned Arial Vehicle – UAV) dienen bereits seit einiger Zeit auch im Vermessungswesen als mobile Plattform für verschiedene Sensoren (z. B. Scanner oder Kameras) zur Erfassung unterschiedlicher Daten. Während des Fluges sind bestimmte Bedingungen einzuhalten (z. B. Sichtverbindung zum UAV, u. U. eine Aufstiegsgenehmigung) und der Bediener (Pilot) muss über einen entsprechenden Befähigungsnachweis verfügen. Letztlich werden auch an das Fluggerät bestimmte Bedingungen gestellt, so muss dieses z. B. bei Störungen selbsttätig zum Startpunkt zurückkehren können. Damit steht eine einfache und effiziente Technologie zur Verfügung, um in kurzer Zeit und mit hoher Genauigkeit die benötigten Daten zu erhalten. Anschließend wird die Geländeoberfläche mit photogrammetrischen Bildverarbeitungsverfahren modelliert. Nach dieser Primärauswertung liegt eine 3D-Punktwolke in hoher Dichte vor, die im Weiteren zu einem digitalen Geländemodell (DGM) entwickelt wird. Darauf aufbauend wird dann z. B. mit entsprechender Software eine Trasse entworfen. Im Gegensatz dazu liefern tachymetrische (terrestrische) Verfahren zwar ebenfalls hochgenaue diskrete 3D-Punkte, aber es sind nicht mehrere Millionen Punkte wie bei einer UAV-Vermessung, sondern nur einige Tausend Punkte. Somit gehen manchmal Details in der Struktur verloren, es kann aber auch Probleme bei der Identifizierung geben (z. B. beim Ableiten von Schienenkanten). Nicht jede Vermessungstechnologie ist für jeden Zweck gleich gut geeignet!