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ETR – Eisenbahntechnische Rundschau | Ausgabe 06/2017

5,5 Mrd. Euro Marktvolumen untermauert Bedeutung der Digitalisierung im Europäischen Bahnmarkt

Juni 2017 | Maria Leenen, Alexander Precht

Mit der Digitalisierung verändert sich die Bahnbranche drastisch. Etablierte Prozesse kommen auf den Prüfstand, während digitale Produkte und Dienstleistungen, insbesondere auch in den klassischen Bahnproduktmärkten – Infrastruktur, Systemtechnik und Fahrzeuge – anteilig an Bedeutung gewinnen. Schon heute beläuft sich in Europa das Gesamtmarktvolumen für digitale Produkte und Dienstleistungen auf einen Wert von 5,5 Mrd. Euro. Tendenz steigend. Digitalisierung kann die Eisenbahn revolutionieren Mit der Digitalisierung gehen weitreichende Veränderungen des Eisenbahnsektors einher. Eine Steigerung der operativen Produktivität, die Abbildung unternehmensübergreifender Prozesse sowie Kostensenkung durch vereinfachte Prozessstrukturen sind nur einige Ziele, wenn es darum geht, die mit der Digitalisierung neu gewonnenen Daten profitbringend einzusetzen. Verbunden mit der Digitalisierung im Bahnsektor ist jedoch die Erkenntnis, dass insbesondere die Wertschöpfung der Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) heutzutage nicht mehr exklusiv in der Erbringung der Verkehrsleistung liegt. Die Schaffung von Daten sowie deren Austausch und Verknüpfung zu Informationen sind gerade für die Betreiber an der Schnittstelle zwischen den einzelnen Beteiligten im Bahnbetrieb – Kunden, Zulieferern, Ladestellen, Instandhaltern, Fahrzeugherstellern sowie -vermietern – zunehmend von wirtschaftlichem Wert. Allseits verfügbare Informationen, Möglichkeiten der Analyse in Echtzeit sowie Vernetzung von Anlagen und Assets legen die Basis für eine radikale Umgestaltung etablierter Prozesse und eröffnen auf der Kostenseite innovative Ansätze in allen Wertschöpfungsbereichen.

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