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ETR – Eisenbahntechnische Rundschau | Ausgabe 06/2017

Grüner Fahren mit weniger Emissionen und ressourcen schonenden Wertschöpfungsketten

Juni 2017 | Gert Fregien, Gert Assmann, Miriam van de Löcht

Je ehrgeiziger Klimaziele werden, desto öfter führt der Weg zu ihnen über die Schiene. Wie kein zweites Verkehrsmittel ist die Eisenbahn Sinnbild für energieeffiziente Mobilität. Doch das ohnehin schon grüne Verkehrsmittel kann noch umweltverträglicher werden. Ein geringerer Energieverbrauch der Fahrzeuge, lärmreduzierte Systeme und ressourcenschonende Wertschöpfungsketten sind dabei zentrale Stichworte. Weniger Gewicht, weniger Energieverbrauch Hinsichtlich Energieverbrauch von Schienenfahrzeugen liegt ein zentraler Ansatzpunkt auf der Hand: gewichtsreduzierte Systeme, Produkte und Komponenten. Für Masse, die nicht beschleunigt werden muss, muss auch keine Energie aufgewendet werden. Gerade bei Metrozügen mit ihren häufigen Beschleunigungs- und Bremsvorgängen ist der Energiespareffekt durch die geringere translatorische und rotatorische Masse von leichtgewichtigen Bremsschreiben aus Aluminium groß. Mehr als 400 Kilogramm pro Wagen machte Knorr-Bremse mit ihnen zum Beispiel jüngst bei neuen Fahrzeugen der Hongkonger Metro (Bild 1) verzichtbar. Dabei stützen sich Ökologie und Ökonomie gegenseitig: Zwar liegen die Kosten von Aluminiumbremsscheiben in der Anschaffung höher. Langfristig rechnen sie sich jedoch über die eingesparte Energie. Zur Gewichtsreduktion gibt es auf Schienenfahrzeug-Subsystem-Ebene weitere Ansätze, etwa an den Türsystemen. Über die Kombination von neuen Materialien und kompakterem Design ließ sich das Gewicht des Einstiegssystems der Generation 4 der IFE im Vergleich zum Vorgänger beispielsweise um 20% reduzieren. Verringerte Emissionen sind auch an anderer Stelle des Systems Thema: Gegenüber vergleichbaren Systemen wurde der Wärmedurchgang durch neue Türflügel um 50% reduziert und der Schallschutz um das drei- bis vierfache erhöht.

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