GB
Güterbahnen | Ausgabe 01/2014

Der Ostkorridor: Option zwischen Realitäten und Visionen

Januar 2014 | Ralf Rossberg

Ausbau- und Planungsstand einer weiteren Nord-Süd-Strecke. Zwischen den Nordseehäfen und dem Süden stößt die Leistungsfähigkeit der EisenbahnInfrastruktur zunehmend an Grenzen. Zwei Korridore sollen durch Ausbau bestehender Strecken Entlastung schaffen: der westliche außer für die Häfen der Niederlande und Belgiens vor allem für Bremen, der östliche für Hamburg. Für diesen Ostkorridor hat eine volkswirtschaftliche Untersuchung durch das Bundesverkehrsministerium eine positive Bewertung ergeben. Die Deutsche Bahn plant den Ausbau der Strecken von Uelzen über Stendal–Magdeburg–Halle–Leipzig–Hof bis Regensburg. Dort bestehen Anschlüsse nach Landshut–München und Passau–Linz–Wien, jeweils mit Fortsetzung über Österreich hinaus nach Süd- und Südosteuropa. Inzwischen verknüpfen sich mit dem Ostkorridor allerhand Erwartungen von Politik und Wirtschaft für den Ausbau von Anschlussstrecken. Doch die von den Ländern zum Bundesverkehrswegeplan 2015 angemeldeten Vorhaben werden sich mit den verfügbaren Finanzmitteln allenfalls langfristig verwirklichen lassen. Das gilt erst recht für etliche eher visionäre Vorstellungen, zumal Ausbauvorhaben vor Ort fast überall auf Widerstand stoßen.