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EI – DER EISENBAHNINGENIEUR | Ausgabe 10/2002

Der Eisenbahnfahrzeug-Führerschein

Oktober 2002 | Michael Fabian

Der nationale Ordnungsrahmen für den gewerblichen Eisenbahnverkehr wurde unter Berücksichtigung europäischer Vorgaben zum 1. Januar 1994 neu gestaltet. Ein Kernpunkt der Novellierung war die Öffnung der Schienennetze aller Eisenbahninfrastrukturunternehmen, die dem öffentlichen Verkehr dienen. Um in Anbetracht des sich seitdem kontinuierlich entwickelnden Wettbewerbs auf der Schiene die notwendige Qualifikation der Eisenbahnfahrzeugführer für alle Wettbewerber gleichermaßen zu definieren, hat eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, des Eisenbahn-Bundesamtes, der Eisenbahnen des Bundes und des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV), eine Richtlinie über die Erteilung, Einschränkung und Entziehung der Erlaubnis zum Führen von Eisenbahnfahrzeugen bei Benutzung der Eisenbahninfrastruktur von Eisenbahninfrastrukturunternehmen, die dem öffentlichen Verkehr dienen – Eisenbahnfahrzeug-Führerschein-Richtlinie – erstellt. Die Richtlinie, die als VDV-Schrift 753 veröffentlicht wurde, dient im Vorgriff auf mittelfristig zu erwartende europarechtliche Regelungen der zeitnahen Einführung eines bundesweit einheitlichen Eisenbahnfahrzeug-Führerscheins.