ETR – Eisenbahntechnische Rundschau | Ausgabe 07-08/2017
Ableitung von Benefits aus der Automobilindustrie für die Schienenfahrzeugindustrie
Die Schienenfahrzeugindustrie wird immer wieder mit anderen Branchen verglichen beziehungsweise aufgefordert Methoden respektive Prozesse von anderen Branchen zu übernehmen. Sehr oft erfolgen die Vergleiche mit der Automobilindustrie als vermeintlicher Technologieführer und Bench Mark. Aus der Erfahrung verlaufen diese Diskussionen und Vergleiche oftmals sehr emotional, einseitig und in Unkenntnis der Märkte, Umgebungen, Strukturen und Produkte. Dieser Beitrag beschreibt eine Untersuchung zur Ableitung möglicher Potentiale und Benefits aus der Automobilindustrie unter Berücksichtigung der oben aufgeführten Randbedingungen.
1. Einleitung
Die Schienenfahrzeugindustrie wird speziell immer dann mit anderen Branchen verglichen beziehungsweise aufgefordert Methoden respektive Prozesse von anderen Branchen zu übernehmen, wenn über Terminverzug, Qualitätsprobleme oder mögliche Schwachstellen im Gesamtprozess in den Medien berichtet wird, so zum Beispiel in den Veröffentlichungen von Ulrich Sieg über die Performance der Schienenfahrzeugindustrie im Mai und Juni 2015 oder einer Studie der SCI Verkehr über Lieferverzögerungen bei Fernverkehrszügen.