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EI – DER EISENBAHNINGENIEUR | Ausgabe 11/2017

Professur für Gestaltung von Bahnanlagen

November 2017 | Redaktion

Die Professur für Gestaltung von Bahnanlagen entstand in ihrer jetzigen Form 2003 durch Integration der Professur für Oberbau und Gleistechnik in die Professur für Planung und Entwurf von Eisenbahnanlagen und unkonventionellen Bahnen. Beide Lehr- und Forschungsgebiete haben ihren Ursprung in der ehemaligen Hochschule für Verkehrswesen (HfV) in Dresden.  historie Die Professur bietet Lehrveranstaltungen zur Planung und zum Entwurf von Bahnanlagen (insbesondere Eisenbahnen) sowie zum Oberbau und Bahnkörper der Eisenbahn und anderer Bahnen als deren Fahrweg. Im Zusammenspiel mit weiteren Professuren der Fakultät decken die angebotenen Lehrveranstaltungen das komplette technische System der Eisenbahn ab (Infrastruktur, Ausrüstungstechnik, Fahrzeuge, Betrieb). Die Lehrveranstaltungen der Professur sind Bestandteil der Studiengänge Verkehrsingenieurwesen (Diplom), Bauingenieurwesen (Diplom) und Bahnsystemingenieurwesen (M. Sc.) sowie im Wahlangebot weiterer Studiengänge.  Lehre „Belastung und Belastbarkeit von starren Weichenherzstücken“ Verglichen mit einem Gleis verursachen Weichen pro Gleismeter ein Vielfaches an Instandhaltungsaufwand. Umgekehrt ist die Lebensdauer der besonders hoch beanspruchten Weichenherzstücke im Vergleich sehr kurz, weil beginnende Risse an der Oberfläche und im Inneren schnell wachsen. Die Professur forscht in Zusammenarbeit mit DB Systemtechnik an den grundlegenden metallurgischen (DB) und mechanischen (TU) Zusammenhängen von Belastung und Belastbarkeit von starren Weichenherzstücken mit dem Ziel einer maximalen Verlängerung ihrer sicheren Standzeit.  aktuelle Projekte Das Forschungsfeld des Fachgebiets „Oberbau und Gleistechnik“ umfasst die geometrische und konstruktive Gestaltung des Eisenbahnoberbaus, seine Berechnung auf Festigkeit und Stabilität unter Berücksichtigung der statischen und dynamischen Beanspruchung, die Instandhaltung der Gleis- und Weichenfahrbahnen sowie die Wechselwirkungen zwischen Fahrbahnen und zwangsgeführten Fahrzeugen. Schwerpunkte sind dabei Untersuchungen zu den Einflüssen und Parametern der Schädigung sowie zum Verschleiß und zur Nutzungsdauer der Oberbaukomponenten (erhaltungsarme Oberbaukonstruktionen/optimierte Instandhaltung). Die grundlegende Herangehensweise besteht dabei in der Messung der Belastungen im Gleis und der Bestimmung der Belastbarkeit im Laborversuch sowie mittels theoretischer Modelle. Im Fachgebiet „Planung und Entwurf von Bahnanlagen“ befassen sich die Arbeiten mit der systemtechnischen Analyse, Bewertung und Konzeption der Infrastruktur von Schienenbahnen sowie dem Gleisplanlayout von Strecken und Bahnhöfen nach verkehrlichen, betrieblichen und bautechnischen Erfordernissen. Dies umfasst auch den Lichtraumbedarf und die Sicherheitsanforderungen im Querschnitt der Bahnanlage.  forschung Der Eisenbahnschotter ist auf schnell befahrenen und hoch belasteten Eisenbahnstrecken die schwächste Komponente des herkömmlichen Eisenbahnoberbaus. Die Professur erforscht die Belastbarkeit der Schotterbettung im statischen und dynamischen Laborversuch sowie mit Berechnungsmodellen, die an den Versuchsergebnissen kalibriert werden. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Variation der vertikalen Lagerungsbedingungen (harter bzw. weicher Unterbau) sowie der horizontalen Stützspannungen (Schotter vor Kopf, eingespannt oder abgeböscht) des Schotters.

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