EI – DER EISENBAHNINGENIEUR | Ausgabe 10/2017
Fehmarnsund: Mit digitalen Methoden zum Projekterfolg
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat im Dezember 2015 den Stufenplan zur Einführung der Planungsmethodik Building Information Modeling (BIM) verabschiedet [1]. Wesentlicher Bestandteil dieses Dokuments ist die Einführung des strategischen Implementierungsprozesses der Planungsmethode bei Infrastrukturbau und infrastrukturbezogenem Hochbau bis zum Jahr 2020. Kern der Implementierung ist die Umsetzung in Form von Pilotprojekten, deren Hochlaufphase ab Jahr 2017 erprobt und mit Ende der Implementierung als Standard für das digitale Planen und Bauen dienen soll. Die Anforderungen dieser Implementierung werden als Leistungsniveau I in Form von drei Bereichen Daten, Prozesse und Qualifikation definiert [1]. Um diesen Anforderungen zu entsprechen, wurden für das Projekt der Fehmarnsundquerung (FSQ) u.a. BIM-konforme Leitdokumente erstellt, neue Prozesse zur Kollaboration der Projektbeteiligten und Rollenbilder für die Projekt-abwicklung in Form der BIM-Methodik erarbeitet. Ein BIM-Pilotprojekt umzusetzen, stellt alle Projektbeteiligten vor spannende Herausforderungen. Es bedeutet sich auf „Neues“ einzulassen. Oberste Prämisse bei der BIM-basierten Projektabwicklung ist die Bereitschaft zum partnerschaftlichen Arbeiten von allen Projektbeteiligten. Zusätzlich heißt es, sich auf neue Vertragsstrukturen einzulassen, die sich abseits der HOAI (Verordnung über die Honorare für Architekten- und Ingenieurleistungen) bewegen und noch in der Erprobung sind. Die Fehmarnsundquerung ist eines dieser BIM-Pilotprojekte. Für die Schiene werden derzeit zwölf weitere BIM-Pilotprojekte bei der DB Netz AG umgesetzt.